Roadtrip durch Basilikata: Zwischen steinzeitlichen Höhlen, Bergdörfern und dem Tyrrhenischen Meer
Ein Roadtrip durch Basilikata ist wie eine Zeitreise durch Geschichte, Natur und italienische Seele. Wer diese eher unbekannte Region Süditaliens erkundet, wird mit einer einzigartigen Mischung aus Kultur, Landschaft und kulinarischer Vielfalt belohnt. Ob Höhlenwohnungen in Matera, stille Abteien in Montescaglioso, dramatische Felsformationen in Castelmezzano, Meerespanorama in Maratea oder unberührte Wildnis im Pollino-Nationalpark – dieser Roadtrip offenbart Basilikata in all ihren Facetten.
Route im Überblick: 5 Stopps – 1000 Eindrücke
Dauer: Ideal sind 7–10 Tage
Startpunkt: Matera
Beste Reisezeit: Frühling (April–Juni) oder Herbst (September–Oktober)
1. Matera – Die Stadt der Sassi
Die Reise beginnt in Matera, einer der ältesten dauerhaft bewohnten Städte der Welt. Die berühmten Sassi di Matera, in den Tuffstein gehauene Höhlenwohnungen, sind UNESCO-Weltkulturerbe und das Wahrzeichen der Stadt. Ein Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt fühlt sich an wie ein Gang durch ein Filmset – kein Wunder, dass Regisseure wie Mel Gibson und Patty Jenkins hier gedreht haben.
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten:
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Besuch der Casa Grotta, einer typischen Wohnhöhle
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Sonnenuntergang vom Belvedere di Murgia Timone
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Kulinarischer Tipp: Frisch gebackenes Pane di Matera mit lokalem Olivenöl
2. Montescaglioso – Wo Geschichte und Familie lebendig werden
Nur 20 km südlich von Matera liegt das charmante Städtchen Montescaglioso – nicht nur reich an Geschichte, sondern auch persönlich bedeutsam als Geburtsort meines Vaters. Eingebettet zwischen Olivenhainen und Weizenfeldern, ist Montescaglioso ein echter Geheimtipp für authentisches lukanisches Lebensgefühl.
Highlights:
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Die eindrucksvolle Benediktinerabtei San Michele Arcangelo – ein spirituelles Zentrum des Mittelalters
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Spaziergang durch die historische Altstadt mit Panoramablick über das Tal des Bradano
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Lokale Spezialitäten probieren: z.B. Orecchiette mit Rübengrün und salsiccia lucana
3. Castelmezzano – Das Adlernest der Dolomiti Lucane
Weiter geht es in das Herz der Lucanischen Dolomiten: Castelmezzano zählt zu den schönsten Dörfern Italiens und liegt dramatisch eingebettet in eine Kulisse zerklüfteter Felsen. Der Ort wirkt fast wie aus dem Fels gemeißelt – ideal für Naturliebhaber und Fotografen.
Erlebnisse:
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Adrenalinkick beim Volo dell’Angelo – ein Zipline-Flug zwischen Castelmezzano und Pietrapertosa
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Wandern auf dem Pfad der sieben Steine mit mystischen Legenden
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Sonnenaufgang über den Dolomiten – ein unvergessliches Naturschauspiel
4. Maratea – Die Perle am Tyrrhenischen Meer
Nach dem Gebirge ruft das Meer: Maratea ist der einzige Ort Basilikatas mit direktem Zugang zur tyrrhenischen Küste. Die kurvenreiche Fahrt entlang der Küste offenbart atemberaubende Ausblicke, romantische Buchten und mediterranen Charme.
Unbedingt sehen:
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Die 21 Meter hohe Cristo Redentore-Statue, mit Blick über das Meer
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Bootstour zur Grotta delle Meraviglie
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Abendessen im Hafenviertel mit fangfrischem Fisch und einem Glas Aglianico del Vulture
5. Pollino-Nationalpark – Wildnis, Wälder und Weite
Der Roadtrip endet im Parco Nazionale del Pollino, dem größten Nationalpark Italiens. Hier zeigt sich Basilikata von ihrer wilden Seite: majestätische Berge, uralte Wälder und eine fast mystische Ruhe machen den Park zu einem Paradies für Wanderer, Naturfotografen und Abenteurer.
Natur-Highlights:
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Wandertour zur Serra Dolcedorme – dem höchsten Gipfel des Parks
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Entdeckung der Pino Loricato, einer nur hier vorkommenden uralten Kiefer
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Besuch eines traditionellen Bergdorfs wie San Severino Lucano
Praktische Tipps für den Roadtrip durch Basilikata
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Auto mieten: Ein Geländewagen oder ein kleines wendiges Auto ist ideal für die teils schmalen Bergstraßen.
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Unterkünfte: Agriturismi und kleine familiengeführte B&Bs bieten authentisches Flair und hausgemachtes Essen.
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Reisezeit: Frühling und Herbst sind angenehm mild, im Sommer kann es heiß werden, vor allem im Landesinneren.
Fazit: Basilikata – Unentdeckt. Unverfälscht. Unvergesslich.
Ein Roadtrip durch Basilikata ist weit mehr als eine Reise – es ist ein Eintauchen in eine Region, die abseits des touristischen Trubels ihre Seele bewahrt hat. Zwischen archaischer Landschaft, kulturellen Schätzen und warmherzigen Menschen entfaltet sich hier ein Italien, wie man es kaum noch findet. Wer einmal hier war, kommt nicht nur mit Fotos, sondern mit Geschichten fürs Leben zurück.
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